CA(L)MS: Die Leitprinzipien von DevOps

Das CA(L)MS-Modell bildet die Grundlage der DevOps-Prinzipien. Aber wofür steht CA(L)MS überhaupt? Es ist eine Abkürzung für fünf Kernwerte:

  • C für Culture
  • A für Automation
  • L für Lean
  • M für Measurement
  • S für Sharing

Hinweis: Das “L” für Lean wird oft als optional betrachtet. Daher begegnet man sowohl den Abkürzungen CAMS als auch CALMS.

Das CALMS-Modell

Das CALMS-Modell unterstützt bei der DevOps-Transformation, indem es betont, dass alle Aspekte gleichmäßig entwickelt werden müssen. Sie basieren auf einer soliden Kultur, ohne die das Modell nicht funktioniert.

Im Folgenden werden die einzelnen Bestandteile des CALMS-Modells erläutert.

C für Culture

Das C steht für Culture (Kultur). Gemeint ist die Arbeitskultur: Wie erfolgt die Zusammenarbeit im Team und innerhalb der Organisation, unabhängig von Rollen und Verantwortlichkeiten?

Ein DevOps-Team besteht vereinfacht aus Entwicklung (Dev) und Betrieb (Ops), die gemeinsam und nicht gegeneinander arbeiten. Anstatt isoliert in Silos zu agieren, arbeiten beide Gruppen für ein gemeinsames Ziel.

Herausforderungen

  • Unterschiedliche Ziele: Entwickler möchten neue Features mit möglichst wenigen Fehlern liefern, während der Betrieb auf Stabilität und Sicherheit achtet.
  • Kultureller Wandel: Alle Teammitglieder müssen organisatorisch und zielorientiert zusammengeführt werden.

Lösungsansatz

  • Teamwork fördern: Herausforderungen gemeinsam angehen, anstatt “Works for me” zu denken.
  • Häufige Releases: Regelmäßiges Ausrollen von Releases, um die Zeit von der Fehlerkorrektur bis zur Bereitstellung zu minimieren.
  • Fehlerkultur etablieren: Akzeptanz von Fehlern als Lernmöglichkeit, unterstützt durch das Management.

A für Automation

Das A steht für Automation. Ziel ist es, möglichst viele Aufgaben zu automatisieren, um manuellen Aufwand zu reduzieren und die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Wichtige Aspekte

  • Automatisierte Tests: Auf allen Ebenen, um Qualität sicherzustellen.
  • Build- und Deployment-Prozesse: Vollständig automatisiert, um Effizienz zu steigern.
  • Monitoring: Nach dem Deployment, um Systeme kontinuierlich zu überwachen.

Missverständnisse vermeiden

  • DevOps ist mehr als Automatisierung: Eine CI/CD-Pipeline ist essentiell, aber nicht ausreichend.
  • Regelmäßige Nutzung: Automatisierte Prozesse sollten täglich mehrfach genutzt werden, nicht nur existieren.

L für Lean

Das L steht für Lean und stammt ursprünglich aus der Produktion. Es wird oft als optional angesehen, bringt aber wertvolle Prinzipien in die DevOps-Welt.

Kernelemente von Lean

  • Eliminierung von Verschwendung: Alles entfernen, was keinen Mehrwert bietet.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Stetige Optimierung von Prozessen.
  • Kundenwert maximieren: Fokussierung auf Nutzen für den Kunden.
  • Menschen einbeziehen: Mitarbeiter ermutigen, Verbesserungen vorzuschlagen und umzusetzen.

Anwendung in der IT

  • Experimentieren: Gut getestete Änderungen können schneller produktiv gesetzt werden.
  • Vertrauen: In das Team und die Software, um agil agieren zu können.

M für Measurement

Das M steht für Measurement (Messung). Entscheidungen sollen auf Daten und Metriken basieren.

Beispiele für Metriken

  • Lead Time: Zeit von der Kundenanfrage bis zur Bereitstellung der Lösung.
  • Processing Time: Zeit vom Code-Commit bis zum produktiven Einsatz.

Metrik-Kategorien

  • Prozessmetriken: Effizienz interner Abläufe.
  • Betriebsmetriken: Systemzustände und Performance.
  • Business-Metriken: Geschäftliche Kennzahlen und Ziele.

S für Sharing

Das S steht für Sharing (Teilen). Es geht darum, Wissen und Erfahrungen innerhalb und außerhalb der Organisation zu teilen.

Aspekte des Sharings

  • Fehlerkultur: Offener Umgang mit Fehlern, um kollektiv daraus zu lernen.
  • Dokumentation: Probleme und Lösungen festhalten und zugänglich machen.
  • Teamübergreifender Austausch: Wissen nicht in Silos halten, sondern verbreiten.

Auswirkungen

  • Kulturelle Stärkung: Förderung eines Umfelds, in dem Lernen und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen.
  • Kontinuierliches Lernen: Stetige Weiterentwicklung durch den Austausch von Erfahrungen.

Schlussbetrachtung

Das CALMS-Modell bietet eine solide Grundlage, um die Kernaspekte von DevOps zu verstehen und umzusetzen. Es dient als Leitfaden für kulturelle und organisatorische Veränderungen, ist aber kein starres Schema. Jedes Unternehmen sollte die Prinzipien an die eigenen Bedürfnisse anpassen.


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