WSDL, SOAP und UDDI: Grundlagen und Zusammenhänge

WSDL – Web Services Description Language

Die Web Services Description Language (WSDL) ist eine XML-basierte Sprache zur Beschreibung von Webservices. Mit WSDL können Dienstanbieter die Funktionen ihrer Webservices detailliert spezifizieren. Die Sprache definiert:

  • Schnittstellen: Welche Operationen bietet der Service an?
  • Nachrichten: Welche Datenstrukturen werden für Anfragen und Antworten verwendet?
  • Bindungen: Über welche Protokolle und Formate erfolgt die Kommunikation?
  • Dienstendpunkte: Unter welchen Adressen sind die Dienste erreichbar?

WSDL-Dokumente ermöglichen es, die technischen Details eines Webservices maschinenlesbar zu machen, was die automatische Generierung von Client-Code und die Integration in verschiedene Systeme erleichtert.

SOAP – Simple Object Access Protocol

Das Simple Object Access Protocol (SOAP) ist ein Protokoll für den Austausch strukturierter Informationen in verteilten Umgebungen. Kernmerkmale von SOAP sind:

  • XML-basierte Nachrichten: SOAP-Nachrichten sind in XML formatierte Dokumente, die strukturiert und erweiterbar sind.
  • Protokollunabhängigkeit: Obwohl SOAP häufig über HTTP oder HTTPS transportiert wird, ist es nicht auf ein bestimmtes Transportprotokoll festgelegt.
  • Standardisierung: SOAP definiert ein einheitliches Format für Nachrichten, was die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Plattformen fördert.

SOAP ermöglicht die Durchführung von Remote Procedure Calls (RPC) und den Austausch von Nachrichten in dienstorientierten Architekturen.

UDDI – Universal Description, Discovery and Integration

Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) ist ein Verzeichnisdienst für Webservices. UDDI bietet:

  • Registrierung von Diensten: Unternehmen können ihre Webservices veröffentlichen und Metadaten bereitstellen.
  • Auffindbarkeit: Potenzielle Servicekonsumenten können nach Diensten suchen, die bestimmte Kriterien erfüllen.
  • Integration: UDDI erleichtert die Verbindung zwischen Dienstanbietern und -nutzern durch Bereitstellung notwendiger Informationen.

UDDI fungiert als “Gelbe Seiten” für Webservices und unterstützt sowohl öffentliche als auch private Verzeichnisse.

Zusammenhänge zwischen WSDL, SOAP und UDDI

Die drei Technologien ergänzen sich, um ein vollständiges Framework für Webservices bereitzustellen:

  1. Dienstbeschreibung mit WSDL: Ein Dienstanbieter erstellt ein WSDL-Dokument, das die Schnittstelle und die technischen Details des Webservices beschreibt.
  2. Veröffentlichung in UDDI: Der Anbieter registriert den Webservice in einem UDDI-Verzeichnis und stellt dabei Verweise auf das WSDL-Dokument bereit.
  3. Dienstentdeckung über UDDI: Ein Dienstnutzer durchsucht das UDDI-Verzeichnis nach passenden Diensten und erhält dabei die WSDL-Referenzen.
  4. Kommunikation über SOAP: Mithilfe der Informationen aus der WSDL-Datei erstellt der Dienstnutzer Anfragen und kommuniziert mit dem Webservice über das SOAP-Protokoll.

Durch dieses Zusammenspiel wird ein effizienter Lebenszyklus von Webservices ermöglicht – von der Bereitstellung über die Entdeckung bis hin zur Integration und Nutzung.

Tags

WebServicesWSDLSOAPUDDIXMLServiceBeschreibungIntegrationNachrichtenProtokollDienstVerzeichnis

AVSW-Overview