Die Umwandlung einer MAC-Adresse zu einer EUI-64-ID und die Implementierung in eine IPv6-Adresse

Einleitung

Die Migration von IPv4 zu IPv6 erfordert ein Verständnis der neuen Adressierungsmethoden. Ein zentrales Element dabei ist die Verwendung von EUI-64 zur Generierung eindeutiger Interface-Identifier aus vorhandenen MAC-Adressen.

MAC-Adresse und EUI-64

MAC-Adresse

Eine MAC-Adresse (Media Access Control) ist eine 48-Bit-Adresse, die jedem Netzwerkinterface zur eindeutigen Identifizierung zugewiesen wird. Sie besteht normalerweise aus sechs Paaren hexadezimaler Ziffern, z. B. 00:1A:2B:3C:4D:5E.

EUI-64

EUI-64 (Extended Unique Identifier, 64 Bit) erweitert die MAC-Adresse auf 64 Bit, um sie in IPv6-Adressen zu verwenden. Dies ermöglicht die automatische Konfiguration von IPv6-Adressen ohne DHCP.

Umwandlung von MAC zu EUI-64

Die Umwandlung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Aufteilen der MAC-Adresse: Zerlegen Sie die 48-Bit-MAC-Adresse in zwei 24-Bit-Blöcke.
  2. Einfügen von FFFE: Fügen Sie zwischen den beiden Blöcken das konstante 16-Bit-Muster FFFE ein.
  3. Invertieren des U/L-Bits: Ändern Sie das siebte Bit des ersten Bytes, um das Universal/Local (U/L)-Bit zu invertieren.

Beispiel

Gegebene MAC-Adresse: 00:1A:2B:3C:4D:5E

  1. Aufteilen:

    • Erster Block: 00:1A:2B
    • Zweiter Block: 3C:4D:5E
  2. Einfügen von FFFE:

    • Ergebnis: 00:1A:2B:FF:FE:3C:4D:5E
  3. Invertieren des U/L-Bits:

    • Erstes Byte in Binär: 00000000
    • U/L-Bit (Bit 7) invertieren: 00000010
    • Neues erstes Byte: 02
    • Finaler EUI-64-Identifier: 02:1A:2B:FF:FE:3C:4D:5E

Aufbau einer IPv6-Adresse

Eine IPv6-Adresse besteht aus 128 Bits und wird in acht Gruppen zu je vier hexadezimalen Ziffern dargestellt, getrennt durch Doppelpunkte.

Struktur

  • Global Routing Prefix (48 Bits): Definiert das Netzwerksegment.
  • Subnet ID (16 Bits): Bestimmt das Subnetz innerhalb des Netzwerks.
  • Interface Identifier (64 Bits): Eindeutige Kennung des Interfaces, oft basierend auf EUI-64.

Implementierung in eine IPv6-Adresse

Um den EUI-64-Identifier in eine IPv6-Adresse zu integrieren:

  1. Bestimmen des Prefixes: Verwenden Sie das zugewiesene Netzwerkprefix, z. B. 2001:0db8:85a3.
  2. Subnet ID hinzufügen: Ergänzen Sie die Subnetzkennung, z. B. 0000.
  3. Anfügen des Interface Identifiers: Verwenden Sie den generierten EUI-64-Identifier.

Beispiel

IPv6-Adresse zusammensetzen:

  • Global Routing Prefix: 2001:0db8:85a3
  • Subnet ID: 0000
  • EUI-64-Identifier: 021A:2BFF:FE3C:4D5E
  • Vollständige IPv6-Adresse: 2001:0db8:85a3:0000:021A:2BFF:FE3C:4D5E

Details zur IPv6-Adresse

  • Kompakte Darstellung: IPv6-Adressen können gekürzt werden, indem führende Nullen innerhalb eines Blocks weggelassen und aufeinanderfolgende Nullblöcke durch :: ersetzt werden.

    • Beispiel: 2001:db8:85a3::021A:2BFF:FE3C:4D5E
  • Privacy Extensions: Zur Verbesserung des Datenschutzes können zufällige Interface-Identifier anstelle von EUI-64 verwendet werden.

Zusammenfassung der Inhalte einer IPv6-Adresse

  • 128 Bits Gesamtlänge: Bietet einen enorm großen Adressraum.
  • Hierarchische Struktur: Ermöglicht effizientes Routing.
  • Unterstützung für automatische Konfiguration: Geräte können ihre IPv6-Adresse selbst generieren.

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