Das ARC42-Template: Aufbau und Inhalt

Das ARC42-Template ist ein bewährtes Schema zur Dokumentation von Softwarearchitekturen. Es bietet eine strukturierte Herangehensweise, um komplexe Systeme verständlich und nachvollziehbar zu beschreiben.

Übersicht des Templates

Das Template gliedert sich in zwölf Hauptabschnitte:

  1. Einführung und Ziele
    • Kontext und Zielsetzung des Systems.
  2. Randbedingungen
    • Technische, organisatorische und rechtliche Vorgaben.
  3. Überblick über die Architektur
    • Zusammenfassung der grundlegenden Architekturideen.
  4. Lösungsstrategie
    • Wesentliche Lösungsansätze und Prinzipien.
  5. Bausteinsicht
    • Strukturelle Zerlegung des Systems in Module und Komponenten.
  6. Laufzeitsicht
    • Dynamisches Verhalten und Interaktionen zur Laufzeit.
  7. Verteilungssicht
    • Physische Verteilung der Software auf Hardware.
  8. Querschnittliche Konzepte
    • Übergreifende Konzepte wie Sicherheit, Persistenz oder Fehlerbehandlung.
  9. Architekturbewertung
    • Bewertung der Architektur hinsichtlich Qualitätsanforderungen.
  10. Qualitätsanforderungen
    • Nicht-funktionale Anforderungen und Qualitätsziele.
  11. Risiken und technische Schulden
    • Identifikation von Risiken und potenziellen Problemen.
  12. Glossar
    • Definition relevanter Fachbegriffe und Abkürzungen.

Detaillierte Beschreibung der Abschnitte

1. Einführung und Ziele

Dieser Abschnitt definiert den Kontext des Systems, die Stakeholder und die grundlegenden Ziele. Er bietet einen Einstiegspunkt und erklärt, warum das System entwickelt wird.

2. Randbedingungen

Hier werden alle externen Faktoren festgehalten, die die Architektur beeinflussen. Dazu gehören technische Vorgaben, gesetzliche Anforderungen oder bestehende Systemlandschaften.

3. Überblick über die Architektur

Ein hoher Überblick über die Architektur vermittelt die Hauptideen und grundlegenden Strukturen des Systems. Diagramme und Grafiken werden verwendet, um die Architektur greifbar zu machen.

4. Lösungsstrategie

In diesem Teil werden die zentralen Entscheidungen und Ansätze erläutert, die der Architektur zugrunde liegen. Es werden Alternativen diskutiert und Begründungen für getroffene Entscheidungen gegeben.

5. Bausteinsicht

Die Bausteinsicht zeigt die statische Struktur des Systems. Sie zerlegt die Software in Bausteine wie Module, Komponenten oder Klassen und beschreibt deren Verantwortlichkeiten und Beziehungen.

6. Laufzeitsicht

Dieser Abschnitt fokussiert sich auf das dynamische Verhalten des Systems. Anhand von Sequenzdiagrammen oder Aktivitätsdiagrammen werden Abläufe und Interaktionen dargestellt.

7. Verteilungssicht

Die Verteilungssicht beschreibt, wie Softwarekomponenten auf physische Hardware verteilt sind. Sie berücksichtigt Netzwerktopologien, Infrastruktur und Deployment-Strategien.

8. Querschnittliche Konzepte

Hier werden Konzepte beschrieben, die das gesamte System betreffen. Beispiele sind Sicherheitsmechanismen, Logging-Strategien oder Fehlerbehandlungsprozesse.

9. Architekturbewertung

Die Architektur wird hinsichtlich der definierten Qualitätskriterien bewertet. Mögliche Schwachstellen werden identifiziert und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.

10. Qualitätsanforderungen

In diesem Abschnitt werden die nicht-funktionalen Anforderungen detailliert beschrieben. Dazu gehören Performance-Ziele, Sicherheitsanforderungen oder Wartbarkeitskriterien.

11. Risiken und technische Schulden

Es werden potenzielle Risiken und technische Schulden dokumentiert, um frühzeitig Gegenmaßnahmen planen zu können.

12. Glossar

Das Glossar enthält Definitionen von Fachbegriffen, Abkürzungen und spezifischen Bezeichnungen, um Missverständnisse zu vermeiden.


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