Öffentliche und private IP-Adressbereiche

Überblick über IP-Adressklassen

IPv4-Adressen bestehen aus 32 Bit und sind in fünf Klassen unterteilt: Klasse A, Klasse B, Klasse C, Klasse D und Klasse E. Diese Klassen bestimmen die Größe von Netzwerken und die Anzahl möglicher Hosts.

IP-Adressklassen im Detail

  1. Klasse A

    • Bereich: 0.0.0.0 bis 127.255.255.255
    • Netzwerk-/Hostanteil: 8 Bit Netzwerk, 24 Bit Host
    • Anzahl Netzwerke: 128
    • Anzahl Hosts pro Netzwerk: ca. 16 Millionen
    • Verwendung: Sehr große Netzwerke
  2. Klasse B

    • Bereich: 128.0.0.0 bis 191.255.255.255
    • Netzwerk-/Hostanteil: 16 Bit Netzwerk, 16 Bit Host
    • Anzahl Netzwerke: 16.384
    • Anzahl Hosts pro Netzwerk: ca. 65.000
    • Verwendung: Mittelgroße Netzwerke
  3. Klasse C

    • Bereich: 192.0.0.0 bis 223.255.255.255
    • Netzwerk-/Hostanteil: 24 Bit Netzwerk, 8 Bit Host
    • Anzahl Netzwerke: 2.097.152
    • Anzahl Hosts pro Netzwerk: 254
    • Verwendung: Kleine Netzwerke
  4. Klasse D

    • Bereich: 224.0.0.0 bis 239.255.255.255
    • Verwendung: Multicast-Adressen für Gruppenkommunikation
  5. Klasse E

    • Bereich: 240.0.0.0 bis 255.255.255.255
    • Verwendung: Reserviert für zukünftige oder experimentelle Zwecke

Öffentliche IP-Adressen

Öffentliche IP-Adressen sind eindeutig globale Adressen, die direkt im Internet routbar sind. Sie werden von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) verwaltet und über regionale Registries wie RIPE NCC, ARIN oder APNIC an Internet Service Provider (ISPs) vergeben.

  • Verwendung: Zuweisung an Geräte, die direkt über das Internet kommunizieren müssen.
  • Charakteristik: Weltweite Einzigartigkeit zur Vermeidung von Adresskonflikten.
  • Beispiel: Webserver, die öffentlich erreichbar sein müssen.

Private IP-Adressen

Private IP-Adressen sind für den Einsatz in lokalen Netzwerken vorgesehen und im Internet nicht routbar. Sie ermöglichen die effiziente Nutzung des begrenzten IPv4-Adressraums und unterstützen interne Netzwerkkommunikation.

RFC 1918 Adressbereiche

  1. 10.0.0.0/8 (Klasse A)

    • Adressen: 10.0.0.0 bis 10.255.255.255
    • Anzahl: ca. 16 Millionen Adressen
    • Verwendung: Sehr große private Netzwerke
  2. 172.16.0.0/12 (Klasse B)

    • Adressen: 172.16.0.0 bis 172.31.255.255
    • Anzahl: ca. 1 Million Adressen
    • Verwendung: Mittelgroße private Netzwerke
  3. 192.168.0.0/16 (Klasse C)

    • Adressen: 192.168.0.0 bis 192.168.255.255
    • Anzahl: ca. 65.000 Adressen
    • Verwendung: Kleine private Netzwerke, typischerweise Heimnetzwerke

Weitere spezielle IP-Adressbereiche

  • Loopback-Adressen

    • Bereich: 127.0.0.0 bis 127.255.255.255
    • Verwendung: Kommunikation des Hosts mit sich selbst (Inter-Prozess-Kommunikation)
    • Beispiel: 127.0.0.1 als lokale Adresse
  • Link-Local-Adressen

    • Bereich: 169.254.0.0 bis 169.254.255.255
    • Verwendung: Automatische IP-Konfiguration (APIPA) bei DHCP-Ausfall
  • Multicast-Adressen

    • Bereich: 224.0.0.0 bis 239.255.255.255
    • Verwendung: Datenübertragung an mehrere Empfänger (Multicast-Gruppen)
  • Broadcast-Adressen

    • Bereich: 255.255.255.255
    • Verwendung: Netzwerkrundsendungen an alle Hosts im lokalen Netzwerk
  • Experimental/Reserved

    • Bereich: 240.0.0.0 bis 255.255.255.254
    • Verwendung: Für zukünftige oder experimentelle Zwecke reserviert

Merkmale dieser Adressbereiche

  • Nicht im Internet routbar: Diese Adressen werden im öffentlichen Internet nicht weitergeleitet.
  • Spezielle Funktionalitäten: Unterstützen bestimmte Netzwerkfunktionen und -protokolle.
  • Keine Registrierung erforderlich: Freie Verwendung innerhalb der vorgesehenen Bestimmungen.

Network Address Translation (NAT)

NAT ermöglicht Geräten mit privaten IP-Adressen den Zugriff auf das Internet über eine oder mehrere öffentliche IP-Adressen. Dabei werden die internen privaten Adressen in öffentliche Adressen übersetzt.

  • Vorteile:
    • Adressersparnis: Reduziert den Bedarf an öffentlichen IP-Adressen.
    • Sicherheitsaspekt: Schützt interne Netzwerke vor unautorisierten Zugriffen von außen.
    • Flexibilität: Ermöglicht den Einsatz gleicher interner IP-Adressbereiche in verschiedenen Netzwerken.

Tags

NetzwerkIP-AdressenIPv4PrivateAdressenÖffentlicheAdressenRFC1918NATNetzwerktechnikIPKlassenSpezielleAdressen

Networking-Overview